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Epoisses - A Cheesy Lovestory (Akt I + II)

Ich liebe Epoisses, ein Käse der von Wikipedia mit "er zählt zu den deftigsten Käsen" und "der reife Käse hat einen durchdringenden Geruch" beschrieben wird. Und es stimmt, es ist schon ein Käse für Liebhaber. Aber man kann damit viel erleben ...

Akt 1

Letzte Woche war ich bei der Käsehändlerin meines Vertrauens, die ein sehr gutes Sortiment hat, sich sehr gut auskennt und auch meinen Geschmack kennt. Eine neue Verkäuferin war da, die mich bediente weil die Chefin eine andere Kundin hatte.

Neue Verkäuferin: Darf es noch etwas sein?

Ich: Ja, etwas von dem Epoisses, bitte.

Sie holt den Epoisses aus der Theke, der dort unter einer Käseglocke ruhte, und lüftet den Deckel ...

Neue Verkäuferin: Oh, ich glaube der ist nicht mehr gut ...

Chefin (schnell): Ich bediene den Herrn weiter. Bediene Du meine Kundin fertig.

Neue Verkäuferin: Ok, was darf es bei Ihnen noch sein?

Andere Kundin: Ich nehme auch von dem Epoisses. Ich nehme gerade den Rest. Können Sie mir bitte einen kleinen Teil davon in ein kleines Becherchen tun, ich möchte es ins Krankenhaus mitnehmen.

Chefin: Oh, Rohkäse dürfen Sie wahrscheinlich nicht ins Krankenhaus rein nehmen.

Andere Kundin: Das ist mir egal, das ist gerade das einzige was er noch isst.

Neue Verkäuferin: (entsetzte Blicke)


Akt 2

Heute war ich wieder dort, wieder bei der neuen Verkäuferin. Offensichtlich gab es zwischenzeitlich eine Produktschulung.

Neue Verkäuferin: Darf es noch etwas sein?

Ich: Ja, ich hätte gerne von dem Epoisses, bitte.

Sie holt den Epoisses aus der Theke, der dort unter einer Käseglocke ruhte, und lüftet den Deckel ...

Neue Verkäuferin: Kennen Sie den? Der muss so sein.

Ich: Ja, ich kenne den.

Neue Verkäuferin: Den isst man so.

Ich: Ja, ich weiß.

Neue Verkäuferin: Der sieht nur so braun aus, da kann man aber alles essen.

Ich: Ja ...

Neue Verkäuferin: Der schmeckt sehr würzig. Und riecht auch ein bisschen. Aber der wird extra so gemacht.

Ich: Ja, ich kenne ihn. Ich hatte den schon oft.

Neue Verkäuferin: Der ist so braun weil er mit Schnaps eingerieben wird. Das macht aber nichts.

Chefin: Der Kunde kennt den Käse ...

Foto: by Sominsky at English Wikipedia, CC BY 2.5, via Wikimedia Commons

Filmkritik: Ich bin dann mal weg

Ich war dann mal im Kino – in der Verfilmung von Hape Kerkelings Buch "Ich bin dann mal weg". Eine schöne, wenn auch ungewohnte, Erfahrung dabei war, einmal wieder der Jüngste im Kino zu sein.

Ich habe das Buch so ca. 5 bis 6 mal gelesen und finde es sehr lesenswert. Der Film und das Buch haben aber bis auf den Titel und die grobe Handlung ("Ein Mann läuft den Jakobsweg") nicht sehr viel gemeinsam. Ein Film kann sicherlich nicht so sehr in die Tiefe gehen wie das Buch. Aber warum man viele Aspekte des Buches weggelassen hat, dafür dann aber so einiges dazuerfunden hat, kann ich nicht verstehen. Auch weshalb aus der Engländerin Anne und der Neuseeländerin Sheelagh, zwei Hauptpersonen aus dem Buch, im Film eine schwedische Stella und die britische Journalistin Lena werden mussten, entzieht sich meinem Verständnis.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es ist sehr unterhaltsam, man erfährt viel über Hape Kerkeling und über seine Erkenntnisse auf dem Jakobsweg.

Der Film ist nett, man darf es nur nicht als Verfilmung des Buches sehen, denn mit dem hat es nicht viel zu tun. Selbst wenn im Film mal Elemente aus dem Buch angerissen werden, bleibt im Film unverständlich, was das bezwecken sollte – nur wenn man das Buch kennt, versteht man, was es damit auf sich hat. Und es hat fast den Anschein, als hätten die Drehbuchschreiber eben nicht genau verstanden, was im Buch passiert.

Davon abgesehen ist der Film ok, er hat teilweise sehr schöne Bilder, gute schauspielerische Leistungen und war zumindest keine Zeitverschwendung. Aber an das Buch kommt er bei weitem nicht heran.

Buchnähe

Handlung

Bilder

Gesamt

Kochbuch: Thaiküche

Durch einen Kochkurs lernte ich Anfang des Jahres die Thaiküche kennen. Es war Liebe auf den ersten Biss. Schon als wir im Kurs die ersten Gerichte aus der Hand der Meisterin probieren durften, war ich der Thaiküche komplett verfallen. Es schmeckt lecker, leicht, dennoch schön würzig und mitunter auch ganz schön scharf – dazu noch sehr vielfältig und es gibt passendes für jede Jahreszeit.

Obwohl alle Gerichte aus dem Kurs absolut lecker sind und schon sehr oft nachgekocht wurden, war bald der Wunsch nach weiteren Rezepten da. Und so stieß ich auf dieses Kochbuch, das nicht nur wunderschöne Bilder enthält und auch sehr hochwertig aufgemacht ist, es berichtet auch ein wenig über Land und Leute und bietet vor allem eine ganze Vielzahl an wunderbaren, extrem leckeren und leicht nachzukochenden Rezepten.

Am Anfang steht man wahrscheinlich vor einer ganzen Liste an Lebensmitteln, die man nicht kennt (und nicht in der Küche hat), aber wenn man mal eine kleine Grundausstattung hat, reicht das in der Regel für die allermeisten Gerichte, da sich viele typische Zutaten immer wieder in den Rezepten finden. Auch dieses Buch habe ich mehrmals fast von vorne nach hinten durchgekocht und viele neue Lieblingsgerichte gefunden.

Und falls das Buch im Verkaufsranking hoch steht, sehe ich das auch ein wenig als mein Verdienst, da ich es schon öfters verschenkt habe und zukünftige Geburtstagskinder schon ankündigen, dass sie das Buch aber auch wollen.

Daher: Absolute Empfehlung für ein wunderschönes Kochbuch mit leicht nachzukochenden Rezepten.

Gestaltung
Rezepte
Nachkochbar

Entweder bin ich Hellseher oder habe verstanden, wie die Medien funktionieren

BINGO!!!

Was für eine Krasse Woche! Ich hatte Anfang Januar im Neuländer Boten eine satirische Jahresnachrichtenvorschau für 2015 gegliedert nach Jahreszeiten veröffentlicht. Darin habe ich 5 Nachrichten für den Frühling "vorhergesagt".

Eine Vorhersage traf Mitte März schon zu, die anderen 4 Nachrichten kamen alle in dieser Woche. Ich kann es selber kaum glauben: Ich habe im Januar eine Vorhersage von 5 Nachrichten zur Frühlingszeit gemacht, die alle eintrafen. 100% Trefferquote. Ich finde das ziemlich krass.

Vorteilspack? Are you kidding me???

Da schlendert man so durch den Real in Filderstadt (eine wahre Fundgrube), nichts böses ahnend, und sucht neue Aufsätze für die elektrische Zahnbürste. Natürlich wird man auch fündig. Doch dann kommt die Qual der Wahl. Soll man die kleine Packung mit nur zwei Aufsätzen für 6,99€ kaufen, oder doch das gelb leuchtende Vorteilspack mit 5 Aufsätzen für 17,49€.

Vorteilspack, das ist was tolles. Da spart man bestimmt ganz schön was dabei, hat dafür dann aber mehr von den Dingern zuhause rumliegen. Man braucht ja nicht gleich 5 auf einmal. Und als Schwabe freut man sich sowieso über einen guten Deal. Wieviel spart man denn genau? Mal nachrechnen:

Der Zweierpack kostet 6,99€, also kostet eine ... eine hin, zwei im Sinn ... 6,99€ / 2 = 3,495€. Also eine kostet in dem Pack 3,50€ kaufmännisch aufgerundet.

Und das Fünferpack? 17,49 / 5 = 3,498€ kaufmännisch gerundet also 3,50€.

Der Vorteil ist dann im Vergleich zum Zweierpack ...

Also nicht nur, dass es kaufmännisch gerundet keinen Unterschied macht, ein Aufsatz ist sogar real gesehen 0,4 Cent im "Vorteilspack" teuerer. Das ist nicht die Welt und sicherlich gut zu verkraften, aber irgendwie verarscht fühlt man sich bei dieser Masche schon.

Gut, es ist ein Vorteil, dass ich nicht nach zwei verbrauchten Aufsätzen wieder neue kaufen muss, aber dann wären ja von allem mehr immer Vorteilspacks. Hier wird ein Preisvorteil suggeriert, wo keiner ist – und das hinterlässt irgendwie einen faden Nachgeschmack, der sich auch mit einer elektrischen Zahnbürste kaum wegputzen lässt.

Monit: empty config

Zum Thema "seltsame Fehlermeldungen, deren Inhalt nicht zur Lösung des Problems beitragen" habe ich heute morgen mit Monit etwas meinen Spaß gehabt.

Ich wollte eigentlich nur den Service neu starten, doch plötzlich – so beschwerte sich Monit – war mein Config-File leer?

rian@thiasos:~$ service monit restart
* Stopping daemon monitor monit                [ OK ]
* Starting daemon monitor monit
empty config, please edit /etc/monit/monitrc.

/etc/monit/monitrc mit dem Editor geöffnet, doch da sah alles normal aus.

Es folgte etwas Rätselraten und Fehlersuche. Dabei war die Lösung eigentlich sehr einfach, und im Nachhinein ärgert man sich fast, dass einem so ein Leichtsinnsfehler unterlaufen musste: sudo vergessen.

rian@thiasos:~$ sudo service monit restart
[sudo] password for rian:
* Stopping daemon monitor monit                [ OK ]
* Starting daemon monitor monit                [ OK ]

Na also, wer sagt's denn. Wäre die Fehlermeldung aber irgendwas mit "keine Berechtigung" gewesen, statt "leere Config", wäre man sicher schneller auf die Lösung gekommen ...

SSH Agent vs. Gnome Keyring ... und wie man es wieder zum Laufen kriegt

Seit ein paar Tagen bekam ich beim Versuch, meine private Keys dem SSH-Agent hinzuzufügen, eine Fehlermeldung, dass mein SSH-Agent damit irgendwie Probleme hat. Das ganze sieht in etwa so aus:

rian@thiasos:~$ ssh-add
Enter passphrase for /home/rian/.ssh/id_ecdsa: 
Error reading response length from authentication socket.
Could not add identity: /home/rian/.ssh/id_ecdsa

Ärgerlich, doch ich hoffte, im weiten Internet eine Lösung zu finden. Aber Lösungsvorschläge waren recht dünn gesäht, das einzige, was ich auf die Schnelle fand war ein (schlechter) Workaround, nämlich

eval `ssh-agent`

in der Konsole einzugeben. Das startet einen (weiteren (echten)) SSH-Agenten und setzt die nötigen Umgebungsvariablen. Dann funktioniert danach zwar das ssh-add, aber sobald man eine neue Konsole aufmacht sind diese Variablen natürlich nicht gesetzt und es funktioniert wieder nicht mehr. Nicht so toll.

Ein Kollege hat mich nun gestern im Gespräch darauf aufmerksam gemacht, dass dies wohl daran liegt, dass upstart beim Anmelden gnome-keyring startet (übrigens obwohl ich KDE benutze), das dann auch als SSH-Agent fungiert und den "echten" ssh-agent überschreibt. Und gnome-keyring kommt offenbar mit manchen Schlüsseln nicht klar.

Darauf hin habe ich in meinem System versucht rauszukriegen, warum seit kurzem gnome-keyring meint, auch als SSH-Agent einspringen zu müssen, und vor allem, wie man ihn daran hindert. Mit einem

rian@thiasos:~$ dpkg -L gnome-keyring | grep upstart | grep ssh
/usr/share/upstart/sessions/gnome-keyring-ssh.conf

wurde gleich klar, was ihn startet. Man kann die Datei nun entweder löschen, oder umbenennen (es reicht, wenn die Endung nicht mehr ".conf" ist), aber das finde ich nicht so sauber. In der Datei selber steht auch, wie man ihn sauberer daran hindern kann, was eigentlich ganz einfach ist. Man erstellt in seinem Home-Verzeichnis eine Datei mit dem Namen

~/.config/autostart/gnome-keyring-ssh.desktop

und folgendem Inhalt:

[Desktop Entry]
Type=Application
Name=SSH Key Agent
Comment=GNOME Keyring: SSH Agent
Exec=/usr/bin/gnome-keyring-daemon --start --components=ssh
OnlyShowIn=GNOME;Unity;MATE;
X-GNOME-Autostart-enabled=false

Wichtig ist vor allem die letzte Zeile.

Dann einfach einmal ausloggen und wieder einloggen, und der "echte" ssh-agent wird nicht mehr vom gnome-keyring-daemon überschrieben und alles funktioniert wieder wie gewohnt.

Wer es nicht nur für den eigenen Benutzer ändern will, sondern systemweit, der sollte in /etc/xdg/autostart/gnome-keyring-ssh.desktop schauen, dass X-GNOME-Autostart-enabled=false in der Datei enthalten ist (bzw. true auf false ändern).

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