Am heutigen Sonntage war ich wieder einmal freiwillig gezwungen, ehrenamtliche Frondienste zu verrichten. Eigentlich ein herrliches Vergnügen. Nette Leute, nette Kinder, nette Kollegen, nettes Wetter. Doch wurde ich ebenfalls von zweierlei sich auch noch reimenden Gattungen heimgesucht, die sich jedoch durch eines deutlich unterschieden: den Grad meiner Zuneigung. Die gelbschwarz geringelten Flügelwesen genossen unvergleichbar weniger Sympathie als die buntbehaarten Lesben. Das störte die Gattung mit dem W und veranlasste diese, mir durch gezielte Stiche Schaden zuzufügen. Deshalb - Naturschutz hin oder her - gewährte mir eine der lesbischen Feen einen Wunsch, ich denke, die Wespen wären an seiner Erfüllung nicht berauscht.
Ist es eigentlich Verschwendung oder Selbstgerechtigkeit, wenn man einen Wunsch dafür verschwenden würde, gelbschwarzgeringelte Wesen aus der Welt zu verbannen? Ich sehe schon die Ökoschnepfen, die gerade vom Islandpullistricken aufschrecken und mit Spruchbändern, Kampfpamphleten und Sprechchören "Aber diese Geschöpfe sind für die Natur genau so wichtig wie ein Mensch!" auf meine Herberge Kurs nehmen. Aber auch Fruchtzwerge sind nicht so wichtig wie ein kleines Steak, sie haben nur so viele Kalorien, und auch in der Wespen-Frage irrt sich der Ökoschnepfenmund.
Ein Sonntag mit Wespen und Lesben
18. August 2003 - 7:48