August 2014

Poesie in Flaschen – Neue Rubrik "Wein"

Bis so ca. Ende 20 konnte ich mit Wein recht wenig anfangen. Wenn ich mal Wein probiert habe, war das so etwas wie der typische schwäbische Trollinger, mit dem ich mich noch immer nicht anfreunden kann. Doch ich scheine damit nicht alleine da zu stehen, denn auch wenn der Trollinger bei den Schwaben wohl einer der beliebtesten Weine ist, so hat er doch ausserhalb von Württemberg eher wenige Freunde.

Doch irgendwann fand ich heraus, das mir dicke, kräftige, komplexere oder tanninreiche Weine durchaus schmecken. Wilhelm Busch scheint also recht zu haben ...

Rotwein ist für alte Knaben
eine von den besten Gaben.

-- Wilhelm Busch (1832 - 1908)

Ich wusste nur eigentlich überhaupt nichts über Wein, kannte mich weder mit Rebsorten noch mit Lagen aus und wusste nicht, welche Weine mir schmecken und welche nicht.

Seither habe ich viele Weine probiert, sehr schöne Weine gekauft und beschäftige mich mit dem Thema und lerne immer wieder etwas dazu.

Darum eröffne ich hiermit feierlich *Trommelwirbel* die neue Rubrik "Wein". In dieser Rubrik möchte ich in Zukunft Weine vorstellen, die mich begeistern; und Gedanken, Erfahrungen und Artikel rund um die Welt des Weins und des Weingenusses veröffentlichen, denn ...

Wein ist Poesie in Flaschen.

-- Robert Louis Balfour Stevenson (1850 - 1894)

Foto: © christian alex / pixelio.de

"Der Koch" im Kino

Am Anfang des Jahres schrieb ich hier über das Buch "Der Koch" von Martin Suter. Es war meine Einstriegsdroge in die Suter-Romane, von denen ich dieses Jahr schon einige gelesen habe (Artikel dazu kommen noch). Ich wusste auch, dass "Der Koch" verfilmt wird, aber nicht, ab wann es in die Kinos kommt. Heute durch Zufall stieß ich nun auf den Trailer.

"Der Koch" wird ab 3. September in der Schweiz in den Kinos sein, ab November dann auch in Deutschland. Ich bin gepannt.

Mehr Infos: www.koch-derfilm.com

Indisch Essen im Ceylonas in Stuttgart-West

Eine Groupon-Aktion lockte uns vor einiger Zeit zum ersten und letzten Mal in das indische / ceylonesische Restaurant "Ceylonas" im Stuttgarter Westen. Obwohl wir bei der Tischreservierung angegeben hatten, dass wir einen Groupon-Gutschein haben, wurde unser Gutschein im Lokal nicht akzeptiert – einen Tisch hatte man uns übrigens auch nicht reserviert. Darum wurde uns (relativ schroff) zu zweit ein Tisch für 6 Personen zugewiesen, den letzten freien Tisch im Lokal, das seinerseits sehr eng bestuhlt ist und seine besseren Zeiten offenbar schon länger hinter sich hat. Da der (bereits bezahlte) Gutschein wie gesagt nicht akzeptiert wurde und wir aber trotzdem Hunger hatten, blieben wir.

Wir wurden von unterschiedlichen Kellnern bedient, die man auch differenziert betrachten muss. Da war einmal ein deutscher Kellner, der sehr unhöflich war, sowie zwei ceylonische Kellner, die jedoch freundlich waren.

Während wir nun also an der Vorspeise saßen, kam eine Gruppe von 6 Personen ins Lokal, die offenbar den Tisch reserviert hatte, den man uns zugewiesen hatte. Darum wurden wir vom deutschen Kellner recht unhöflich aufgefordert, den Tisch frei zu machen. Da standen wir dann also sinnlos in der Gegend rum, bis zwei andere Gäste, die bereits gegessen hatten, ihrerseits recht unhöflich abkassiert und zum schnellen Freigeben des Tisches aufgefordert wurden. Bis der Tisch frei war standen unsere angegessenen Vorspeisen auf dem mittlerweile besetzten 6er-Tisch.

Zum Säubern der Tischdecke oder zum vollständigen Abräumen des alten Geschirrs an unserem neuen Tisch war offenbar keine Zeit. Darum saßen wir nun an einer ziemlich verdreckten Tischdecke mit vielen Soßenflecken. Selbst ganze Häufchen Reis mit Soße von unseren Vorgängern lagen noch auf der Tischdecke rum. Zwischen alten Gläsern hat man zwischenzeitlich auch unsere Gläser und angegessenen Vorspeisen platziert. Genaugenommen wirkte das ganze Ambiente eher sehr unhygienisch.

Einmal fiel einem Kellner ein komplettes Essen auf den Teppich direkt vor unserem Tisch. Die nachfolgende Säuberungsaktion wirkte recht unbeholfen, sorgte jedoch für weitere Ungemütlichkeit an unserem Tisch. Das kann sicher einmal in jedem Restaurant passieren, aber mit allem, was an diesem Abend in dem Lokal lief, verstärkte das den kuriosen Eindruck des Abends.

Vieles war so skurril, dass wir eigentlich nur darauf warteten, dass irgendwann alle übrigen Gäste aufspringen und "Verstehen Sie Spaß?" rufen.

Das Essen an sich war eigentlich ganz ok, aber so richtig Appetit hatten wir aufgrund der ganzen Umstände jetzt gar nicht mehr so richtig. Eigentlich hätten wir aufstehen und gehen sollen ...

Symbolfoto aus Neu Delhi von Hendrikm2 CC-BY-SA-3.0 oder GFDL, via Wikimedia Commons

Adresse: Reinsburgstraße 74, 70178 Stuttgart
Homepage: http://ceylonas-restaurant.blogspot.de/

Essen
Sauberkeit
Ambiente
Service
  (deutscher Kellner)
Service
  (srilankesische Kellner)
Gesamt

Asiatische Linsensuppe

Zusammenfassung

Menge
Portionen
Zubereitungszeit
15 Minuten
Kochdauer
15 Minuten
Gesamtzeit
30 Minuten

Beschreibung

Diese leckere Suppe aus geschälten Linsen ist sehr schnell zubereitet und schmeckt sehr lecker.

Zutaten

1 Tasse
Linsen (rote, geschälte)
3 Tassen
Gemüsebrühe
1
Zwiebel (gewürfelt)
1 Teelöffel
Kreuzkümmel
1 Teelöffel
Kurkuma
1/2 Teelöffel
Zimt
1 Tasse
Kokosmilch
1 Prise
Salz
1 Spritzer
Essig (weißer Balsamico)

Anleitung

  • Zwiebeln mit etwas Butter im Topf leicht anbraten und glasig werden lassen
  • Ingwer hinzugeben und kurz mitbraten
  • rote Linsen und Brühe dazugeben, alles ca. 15 Minuten köcheln lassen
  • mit dem Zauberstab fein pürrieren, bei Bedarf duch ein Sieb pürrieren
  • mit Kreuzkümmel, Kurkuma und Zimt würzen, die Kokosmilch dazugeben
  • Mit Salz und dem weißen Balsamico abschmecken und servieren

Bemerkungen

Das Rezept ist von mir selbst entwickelt und wird auch je nach Lust und Laune immer mal wieder leicht variiert. Zum Beispiel kann man auch ein bisschen Lauch, Karotten, Knoblauch oder Sellerie mitkochen, oder auch Koreander oder Kardamom mit zum Würzen verwenden. Wer eine scharfe Note mag, kann auch etwas Chili mit dazu geben.

Vegetarisch Schlemmen in Zürich: Hiltl

Als das Hiltl vor über 115 Jahren als "Vegetarierheim" und damit (laut Guiness-Buch) als das erste vegetarische Restaurant der Welt eröffnet wurde, war vegetarische Kost noch verrufen, und die Gäste seien damals oft auch nur durch die Hintertüre in das Lokal gegangen.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Hiltl erfreut sich mittlerweile sehr großer Beliebtheit. Das ist kein Wunder, denn das Hiltl bietet heute eine sehr große Auswahl an vegetarischen Gerichten aus der ganzen Welt. Diese werden entweder aus der Speisekarte bestellt und am Tisch serviert, oder in Selbstbedienung aus einem sehr umfangreichen Buffet selbst gewählt.

Wir essen immer vom Buffet, da man hier gleich mehrere Gerichte probieren kann. Dennoch fällt die Auswahl schwer, da man am liebsten alles probieren möchte. Das Buffet bietet viele leckere Salate (Tipp: unbedingt auch den grünen Bohnensalat probieren), viele Gerichte aus der ganzen Welt (dabei viel indisches) viele verschiedene Bratlinge und Taler, aber auch verschiedene Desserts, Kuchen und frische Säfte und vieles mehr ...

Für uns gehört (mindestens einmal, meistens jedoch mehrmals) ein Besuch im Hiltl zu jedem Zürich-Trip einfach dazu, denn wer einmal von den leckeren und gesunden Gerichten gegessen hat, wird geradezu süchtig danach. Das Hiltl ist übrigens nicht nur Restaurant, je nach Uhrzeit ist es auch Lounge, Bar oder Club. Dazu gibt es noch ein Kochattelier, in dem vegetarische Kochkurse angeboten werden. Außerdem gibt es in Zürich an verschiedenen Orten noch "Außenstellen", bzw. unter dem Namen Tibits gibt es das gute Essen auch in anderen Städten.

Preislich ist das Hiltl sicherlich kein Schnäppchen, doch da die Preise in der Schweiz für deutsche Verhältnisse ohnehin sehr hoch sind ist es im Vergleich nicht teuerer als ein anderes Restaurant in Zürich. Dafür kann man sicher sein, dass nur sehr hochwertige Lebensmittel verwendet wurden und das Preis-Leistungsverhältnis absolut stimmt.

Wer übrigens selber einmal den Kochlöffel schwingen möchte kann seine Lieblingsrezepte in den Hiltl-Kochbüchern finden und nachkochen.

Hätte ich ein Wunsch frei und dürfte mir die Kopie eines beliebigen Restaurants nach Stuttgart wünschen, dann wäre das ein Hiltl (oder Tibits).

Foto: Adrian Michael, CC 3.0 BY-SA

Adresse: Sihlstrasse 28, 8001 Zürich
Homepage: www.hiltl.ch

Essen
Vielfalt
Ambiente
Service
Gesamt

Geschmorte Linsen aus Umbrien

Zusammenfassung

Menge
Portionen
Zubereitungszeit
15 Minuten
Kochdauer
45 Minuten
Gesamtzeit
1 Stunde

Beschreibung

Eines vorweg: Ich liebe Linsen, und das in fast jeder Form – ob als indisches Dal, als Salat, oder auch mal klassisch schwäbisch mit Spätzle und Saitenwürstchen. Linsen sind einfach lecker und für sich allein genommen auch sehr gesund. Sie sind reich an wertvollem Eiweiß, den B-Vitaminen und Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink.

Außerdem liebe ich die italienische Küche. Was könnte darum mehr begeistern, als ein italienisches Linsengericht?

Dieses italienische Rezept ist eine schöne und in Deutschland vermutlich relativ unübliche Version eines Linsengerichts und unheimlich lecker.

Zutaten

300 Gramm
Linsen
100 Gramm
geräucherten Speck (gewürfelt)
1
Zwiebel (gewürfelt)
10 Blätter
Salbei (fein geschnitten)
800 Milliliter
Gemüsebrühe
1 Dose
Tomaten (gewürfelt)
 
Olivenöl
 
Salz
 
Pfeffer

Anleitung

  1. Die Speckwürfel in einem Topf in etwas Olivenöl auslassen.
  2. Die Zwiebelwürfel und den fein geschnittenen Salbei dazugeben und kurz andünsten lassen.
  3. Dann die rohen Linsen in den Topf geben und alles gemeinsam kurz leicht braten lassen.
  4. Mit den Dosentomaten und der Gemüsebrühe ablöschen, mit Salz und Pfeffer würzen und für 45 Minuten köcheln lassen.
  5. Abschmecken und mit einem Salbeiblatt dekoriert servieren.