Ich räume ein, dass ich vielleicht nicht der objektivste Rezensient für Pink Martini Alben bin. Als Lieblingsinterpret hat Pink Martini bei mir generell schon mal einen ganzen Korb von Vorschusslorbeeren. Dennoch ist es nicht übertrieben zu sagen, dass Get Happy wieder ein überaus gelungenes Album geworden ist.
Es ist eine Reise um die Welt und fesselt einen mit Melodien und Texten aus den verschiedensten Kulturen auf Englisch, Französisch, Chinesisch, Japanisch, Spanisch, Farsi, Türkisch und Rumänisch, ohne jedoch einen gemeinsamen Kontext vermissen zu lassen.
Charlie Chaplin's "Smile", das die 95-jährige Phyllis Diller mit Pink Martini aufnahm, war ihre letzte Aufnahme, bevor die Stand-Up Comedy-Pionierin im August 2012 verstarb.
Auch für dieses Album arbeitete Pink Martini wieder mit anderen Künstlern zusammen, wie z.B. mit Rufus Wainwright, den Urenkeln der Trapp-Familie, den The Von Trapps, dem französischen Liedermacher Philippe Katerine, dem Revuestar Meow Meow (Melissa Madden Gray) und (wie auch schon bei Splendor in the Grass) mit dem außerordentlich attraktiven und offen schwulen National-Public-Radio-Korrespondenten im Weissen Haus Ari Shapiro.
Eine klitzekleine Kritik muss ich jedoch anbringen: Der 7. Titel Zundoko tanzt vom Stil etwas aus der Reihe und passt meiner Meinung nach nicht ganz in den gesamten Blumenstraus der anderen Lieder. Im ersten Moment fand ich es den schwächsten Titel auf der CD. Aber vielleicht muss ich mich auch erst noch daran gewöhnen, denn es wird bei jedem Hören besser. Es gibt ja immer wieder Lieder, in die man sich erst reinhören muss, die dann oft sogar zu Lieblingsliedern werden.
Man soll positive Rezensionen ja immer auch mit etwas positivem beenden. Daran möchte ich mich halten: Das neue Album Get Happy ist wunderbar gelungen und ist sehr Pink-Martiniig (falls es dieses Adjektiv geben sollte). Die Melodien sind eingängig und gefallen schon beim ersten Hören. Liebhaber von Pink Martini werden jedenfalls absolut nicht enttäuscht sein - und ja, es macht wirklich happy!